In den ersten beiden Antragsrunden des Europäischen Solidaritätskorps (ESK) konnten alle formal förderfähigen Anträge bewilligt werden. Dies berichtet die Nationalagentur Jugend für Europa (JfE). Die geringe Nachfrage habe dazu geführt, dass die die eingeplanten Budgets nur zu einem kleinen Teil ausgeschöpft worden seien. Grund für die geringe Nachfrage sei zum einen die magelnde Bekanntheit des ESK, das im Spätsommer 2018 durch Europäisches Parlament und Rat der EU in Kraft gesetzt wurde. Andererseits hätten die Antragsfristen im Oktober und Februar 2019, kurz nach der Verabschiedung der Rechtsgrundlage, für großen Zeitdruck gesorgt.

Bis jetzt nutzten vor allem Träger mit langer Erfahrung im Europäischen Freiwilligendienst (EFD) die Möglichkeiten des ESK. In den meisten Fällen übertrügen die Träger ihre EFD-Projekte in das ESC. Das ESC besitze jedoch eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung als der Europäische Freiwilligendienst. Träger könnten mit höheren Fördersätzen rechnen. Bis jetzt gebe es 259 ESC-Teilnehmer*innen in Deutschland. Im Beschäftigungsstrang könnten bisher nur sehr wenige Anträge verzeichnet werden. In Deutschland habe es bisher keine Anträge für den Beschäftigungsstrang gegeben. Die Zahl der Teilnehmer*innen liege bei 0.

JfE führe aktuell eine Vielzahl von Aktivitäten durch, um die Nachfrage nach dem Solidaritätskorps in Deutschland zu steigern. Wichtiges Element seien die Einführungsveranstaltungen, die nach und nach in allen Bundesländern stattfinden würden. Darüber hinaus biete die Nationalagentur Vertiefungsworkshops an. Um die Gemeinschaft unter den Trägern zu stärken, werde vom 2.-3. Dezember 2019 ein Treffen aller in Deutschland für das ESC akkreditierten Organisationen stattfinden. Für dieselbe Zielgruppe seien spezielle Fortbildungsangebote geplant. Auch der bisher europaweit kaum nachgefragte Beschäftigungsstrang solle in Gang gebracht werden.

Die Förderbedingungen im ESK sind derzeit sehr gut. Bis zum Ende der Förderperiode 2020 sind stabile Förderquoten von 100% wahrscheinlich. Aus fördertechnischen Gesichtspunkten ist ein Einstieg in das ESK für Träger empfehlenswert.